Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte bereitet dem Maler René Schoemakers eine große Bühne.
Sie wirken fast wie ganz normale Fotos. Doch sind René Schoemakers politischen, oft auch provokanten Bilder gemalt. Mit Acryl und fast altmeisterlicher Genauigkeit bringt der Künstler auf die Leinwand, was ihn bewegt. Denn Extremismen unterschiedlicher Prägung beschäftigen ihn seit vielen Jahren schon: Islamismus, Linksradikalismus, rechter Terror… Oft geht es um die Wirkung von Ideologien – und deren nicht selten jahrhundertelangen Traditionen. Dabei zeigt René Schoemakers seine Sicht auf die Dinge oft in hyperrealistischen Menschenbildern. Im Zentrum einer großen Dortmunder Werkschau mit mehr als 100 Arbeiten stehen neueste Arbeiten des 1972 in Kleve geborenen, lange schon in Kiel lebenden Künstlers.
Als Akteure treten auf seinen Leinwänden immer wieder er selbst, seine Frau oder eines der fünf gemeinsamen Kinder in Erscheinung – messerscharf erfasst und in reiche Symbolik gebettet. Zudem setzt er Protagonisten in Zusammenhänge, die sich vielleicht erst auf den zweiten Blick erst erschließen, für René Schoemakers aber mehr miteinander gemein haben als allgemein wahrgenommen wird: beispielsweise der ehemalige RAF-Anwalt Horst Mahler, der rechtsextremistische Massenmörder Anders Breivik und der frühere Wehrsportler Karl-Heinz Hoffmann.
Dazu gibt es Szenen, auf denen der Künstler selbst triumphierend mit einem bluttriefenden Schwert und dem abgeschlagenen Kopf von Paulchen Panther posiert. Die rätselhafte Szene nimmt Bezug auf die Morde der NSU, die das rosafarbene Comictier in ihrem Bekennervideo auftreten ließ. Die rechte Szene steht in der Ausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte also im Fokus – denn gerade in diesem Milieu, so René Schoemakers, finde sich ein wahrer »Karneval verrückter Symbole«…
bis 9. Januar 2022
www.schoemakers-info.de
www.mkk.dortmund.de