Hier gibt’s noch ein paar sommerliche Kunsttipps – von Aachen bis Holzwickede, von der Picknick-Installation bis zum Wasserpavillon.
Aachen
Kunsthaus NRW Kornelimünster: »Skulpturengarten – Zwischenspiel mit Ankerplatz«
Nicht nur in den prachtvollen Barock-Sälen der ehemaligen Reichsabtei kann man Kunst erleben. Auch draußen in den Gärten der Klosteranlage in Kornelimünster sind Werke aus verschiedenen Epochen eingezogen – von Erwin Heerich etwa und Ansgar Nierhoff, Vera Drebusch und Christian Odzuck. Silke Schatz hat ein Beet für Pflanzen aus dem verlassenen Tagebaudorf Manheim angelegt, Fari Shams lädt im Abtgarten mit einer Picknick-Installation zur Rast. Als Special-Guest macht Rainer Junghanns mit einem Einbaumboot aus Mombasa Halt am Kunsthaus. Das von Fischern traditionell gefertigte Fahrzeug hat auf seiner filmisch dokumentierten Reise bereits an verschiedenen Kultureinrichtungen angelegt und soll nun auch in Kornelimünster eine Verbindung nach Afrika schaffen, zu einem Strand hinter einem Dschungel und zu einem Fischer, der mit diesem Boot auf das Meer hinausgefahren ist.
Bis 3. November
Bonn
Bundeskunsthalle: »Interactions«
Wippe und Hüpfburg, Rutsche oder Torwand – auch in diesem Jahr arrangiert die Bundeskunsthalle auf dem Dach und rund ums Haus wieder allerlei Gerätschaften, die zu Spiel und Interaktion einladen. Gabriel Lester etwa reiht auf dem Dach eine Schwingtür hinter die andere – wie in einem Stop-Motion-Moment kann man sie nacheinander durchschreiten oder auch Linda Nadjis vergoldete Hochsitze erklimmen. An einer Art Kirmesbude lässt sich mit etwas Geschick beim Ringewerfen ein Kunstwerk ergattern. Und auf dem Museumsplatz wartet ein organisches Gerüst aus mit Pflanzenfasern umwickelten Stahlstangen auf kleine und große Kletterkünstler, während Fußballfans sich an Olaf Nicolais Torwänden versuchen können. Dauerhaft im Programm: die begehbare Steilkurve auf dem Flachdach, erdacht von Bettina Pousttchi. Außerdem Carsten Höllers Rutschbahn, die sich vom Hallendach bis auf den Vorplatz windet. Dazu ein Wasserpavillon, mit dem Jeppe Hein zwischen Kunstmuseum und Bundeskunsthalle für Erfrischung sorgt.
Bis 15. Oktober
Von Duisburg bis Holzwickede
Emscherkunstweg: »Pool Lines« und andere Werke
Kleine Mauern, die sich zu Dreiecken fügen. Grün schimmernd gefliest, sieht man sie am Wegesrand liegen – zwischen Schrebergärten und Gewerbegebiet im Dortmunder Stadtteil Schüren. Vielleicht die Überreste eines Schwimmbeckens? Diese Frage liegt zumindest nicht fern mit Blick auf Sofìa Táboas Arbeit, die den Titel »Pool Lines« trägt. Es ist der jüngste Neuzugang am Emscherkunstweg, der seit 2010 wächst und mittlerweile 23 Werke vereint – verteilt in der Flusslandschaft zwischen Duisburg und Holzwickede. Erleben lassen sie sich am besten per Rad, bei einer der geführten Touren, die bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat angeboten werden. Oder auf eigene Faust – inklusive Übernachtung im Kunstwerk. Im Bernepark in Bottrop und am Hof Emscher-Auen in Castrop-Rauxel stehen dazu acht Kanalröhren bereit, die der Künstler Andreas Strauss zu komfortablen Schlafkabinen umgebaut hat.
Dauerhaft