Der Neuzugang in der rheinischen Messelandschaft startet in die zweite Runde. Und traut sich dabei sogar noch etwas mehr zu als bei der Premiere letzten November. Die Ausstellungsfläche der Art Düsseldorf wird um zehn Prozent aufgestockt, die Zahl der Galerien steigt von rund 80 auf gut 90. Mit von der Partie ist auch wieder Daniela Steinfeld, die das Programm ihrer Galerie Van Horn auf 60 Quadratmetern feiern wird: mit Jan Albers, Sabrina Fritsch oder Stefan Wissel…
Was verspricht sich die Düsseldorferin vom Großauftritt vor der eigenen Haustür? Nicht zuletzt hat Steinfeld wohl neue Kundschaft im Blick. Bei der ersten Ausgabe der Messe seien Leute gekommen, die man sonst selten auf Kunstmessen sehe, sagt sie. Nicht in erster Linie die altbekannten Sammler, sondern Interessierte aus der Gegend – gut situiert, offen, neugierig. Gerade bei solchen Neulingen kann die Art Düsseldorf sicher mit ihrem schicken Schauplatz punkten: Außerhalb an der Stadtgrenze zu Meerbusch liegen die denkmalgeschützten Industriehallen des Böhler-Areals. Rohe Wände und dicke Stahlträger bewahren hier den alten Charme. Das Beste aber sind große Fenster, die für viel Tageslicht in Gängen und Kojen sorgen. Rund 43.000 Besucher kamen im vorigen Jahr, um das Kunst-Event im hippen Ambiente zu erleben.
Was genau erwartet die Besucher diesmal? Schon 2017 überraschte die Ausstellerliste mit ein paar internationalen Größen. David Zwirner und Marlborough, beide mit Standbeinen in New York und London, werden erneut anreisen und in Düsseldorf wieder auf starke Kollegen treffen: König aus Berlin zum Beispiel, aus Düsseldorf Hans Mayer, dazu der Kölner Michael Werner. Mit 14 Düsseldorfer und zehn Kölner Galerien ist die Region besonders zahlreich vertreten.
Wie hat die Art es geschafft, aus dem Stand so viele wichtige Aussteller zu locken und zu halten? Die Partnerschaft mit der Schweizer MCH Group dürfte hilfreich bei der Akquise gewesen sein. Diese hat allerdings kürzlich bekannt gegeben, ihre Anteile am Düsseldorfer Standort veräußern zu wollen – immerhin hält die Mutter der führenden Art Basel bisher gut 25 Prozent. Es bleibt also abzuwarten, wie es weitergeht.
Davon bleibt die aktuelle Ausstellerliste 2018 natürlich unberührt. Ein Blick darauf macht allerdings Überschneidungen mit der Art Cologne offensichtlich – zwar beschränkt man sich auf Kunst nach 1945, die Klassiker kommen also nicht vor. Doch im Übrigen angeln beide Messen im selben Teich. Es gibt Optimisten wie Daniela Steinfeld, die mit ihrer Galerie Van Horn bei beiden Messen mitmacht und zwei Märkte als Gewinn für das Rheinland wertet – das stärke die Kunstmarktregion. Andere, wie der Kölner Thomas Zander, halten zwei rheinische Messen für überflüssig, weil eine Galerie durch die Teilnahme an beiden Veranstaltungen keine neuen Sammler erreiche. Bei ihm heißt es also Entweder-Oder. Nach seiner Stippvisite 2017 in Düsseldorf will Zander das nächste Mal wieder Köln den Vorzug geben – denn hier würden die Geschäfte gemacht.
ART DÜSSELDORF, 16. BIS 18. NOVEMBER 2018
AREAL BÖHLER, DÜSSELDORF