Der Pandemie-bedingte Weg ins Digitale macht auch vor dem Literatürk-Festivals nicht Halt: Alle Lesungen gehen nun als Online-Formate über die Bühnen. Das diesjährige Motto »Haste mal ’ne Zukunft?« passt gut zu diesen Zeiten und soll den Blick auf ein »unbestimmtes Morgen voller Ungewissheiten – und Möglichkeiten« richten. Log geht’s in Essen mit Asli Erdoğan, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen der Türkei. Im Filmstudio Glückauf liest sie aus ihrem Roman »Haus aus Stein«, der ihre eigene Hafterfahrung vorweg nimmt. Die Autorin, Performerin und Musikerin Olivia Wenzel kommt mit »1000 Serpentinen Angst« in die Rü-Bühne und Zoë Beck stellt in der Zeche Carl ihre Dystopie »Paradise City« vor. Cihan Akar liest aus seinem Roman »Hawaii« im Theater Freudenhaus, Ferda Ataman und Stephan Anpalagan sprechen in der Stadtbibliothek über Rassismus und rechte Netzwerke, während Niklas Maak in der Zeche Carl Einblicke in sein Buch »Technophoria« gibt.
Auf Youtube werden Online-Lesungen von Jasmin Schreiber und ihrem Werk »Marianengraben«, Meral Kureyshis »Fünf Jahreszeiten« sowie Ilija Trojanow mit seinem Roman »Doppelte Spur« zu sehen sein. Das offizielle Vorwort zu Literatürk hat Feridun Zaimoglu geschrieben und eingelesen – es ist auf der Webseite abrufbar. Für Jugendliche gibt es ebenfalls Programmpunkte – so werden etwa Texte aus der Schreibwerkstatt »Die Tage sind leicht / verflogen« des andalusisch-deutschen Lyrikers José F. A. Oliver mit Jugendlichen der Essener Erich-Kästner-Gesamtschule vorgestellt.
9. bis 18. November 2020
www.youtube.com/literatuerkessen