Während die großen Sommer-Musikfestivals nach und nach zum zweitem Mal abgesagt werden, bleiben die Verantwortlichen der c/o-Pop in Köln hartnäckig: Ihr Reigen aus Konzerten und Workshops soll vom 22. bis zum 24. April über die Bühne gehen. Gleichwohl: über die virtuelle, natürlich.
Das ist eine besonders gute Nachricht – was mit der Intention zusammenhängt, die hinter diesem seit 2004 existierenden Festival steckt. Die ist nämlich eher Passion und Auftrag denn schnödes Machen um des Machens Willen: Den Veranstaltenden geht es darum, den Menschen neue Musik nahezubringen. Newcomer aller Genres sollen die Gelegenheit bekommen, sich öffentlich so zu zeigen, wie es ihnen bislang vielleicht noch nicht vergönnt war. Das ist Popkultur par excellence: Pop populär machen durch populäre Formate.
Die Streams werden aus dem Kölner „WandelWerk“ gesendet. Während der Samstag, 24. April, Internet-Workshops vorbehalten ist, geht es am Donnerstag und Freitag, 22. und 23. April, um die reine Musik. Zu sehen sein werden Künstler*innen wie Ebow, OK Kid, Douniah oder Telquist. Fast alle sind zwar immer noch in der Schublade mit der Aufschrift „Geheimtipp“ zu finden. Aber die ist eben weit oben im Regal und diejenige, die bald aufgemacht wird.
Ebow verbindet Rap mit Sozialkritik und agiert somit im klassischen Sinne dieses Genres, wenngleich ihre Arrangements ob pointiert gesetzter R’n’B-Anleihen keine Nostalgie sondern Zeitmäßigkeit versprühen. OK Kid sind in der Indiepop-Szene des Landes schon länger bekannt und schicken sich gerade an, die nächste Stufe der Karriererakete zu zünden – die, die sie aus dem inneren in den äußeren Zirkel der Musikfangemeinde katapultiert. Douniah wiederum ist Singer-Songwriterin mit deutschen und marokkanischen Wurzeln und mixt Jazz, Soul sowie afrikanischen Folk.