Er bedeckte Papierbögen mit Mustern, Farb- und Formkonstellationen. Und seine Werke breiteten sich aus, in den ganzen Raum. Matthias Kunkler (1957-1997) war ein talentierter Maler. Obwohl er nur 40 Jahre alt wurde, hinterließ er viele hundert Arbeiten. In Borken, wo er zur Welt kam, wird er nun wiederentdeckt: Das Forum Altes Rathaus (FARB) hat eine Retrospektive zusammengestellt.
»Mit der Ausstellung holen wir wunderbare Werke ans Licht«, heißt es von den Kurator*innen in der Ankündigung. Zu sehen seien Collagen, Paravents, Tafelbilder und dreidimensionale Arbeiten. Matthias war der Sohn des Bildhauers und Goldschmieds Hermann Kunkler, dessen skulpturalen Werke im Münsterland sehr präsent sind. Die Grundlage der Werke seines Sohnes war hingegen immer die Malerei. In West-Berlin hatte er als Meisterschüler von Raimund Girke studiert, der ihn stark beeinflusste – ebenso die analytische, die expressive Malerei der 1980er Jahre und Künstler der Abstraktion wie Frank Stella.
Schon als Vorarbeit begann Kunkler zu malen. Dafür verwendete er unterschiedliche Sorten von Papier und Pappen, von japanischem Seidenpapier über Bütten bis zu Karton. Seine vielfarbigen Muster führte er mit Pinsel oder Stiften aus. Sie zeigen Raster, Strudelformen, Tupfer, Kreise, Bänder. Aus diesem Vorrat schöpfte er dann, legte Schichten übereinander und schuf Bilder, die wirken, als würden sie aus ihrem Inneren heraus wachsen. Vielfarbige Spannungen – im Raum.
bis 21. Mai 2023, FARB Borken