Ein winziger Leuchtbuchstaben im nächtlichen Dunst, umtost von Hafenkränen. Als Ruhepol für das Auge am dunklen Nachthimmel, das lieber direkt auf das strahlende Signet am düsteren Horizont schaut, als auf all die eingerüsteten Hausfassaden und trostlosen Parkplätzen davor. Lukas Höhler hat das Dortmunder U für eine Ausstellung zum zehnjährigen Jubiläum, aber auch im Rahmen eines Forschungsprojekts fotografiert – bei »Stadt Bauten Ruhr« machen die Technische Universität Dortmund, das Baukunstarchiv NRW und das Museum Folkwang seit Jahren gemeinsame Sache, um der Stadtentwicklung an der Ruhr auf den Grund zu gehen.
Interdisziplinär, historisch, aber auch mit Blick in die Zukunft. Höhlers Foto-Essay zeigt Ansichten von der Stadt aufs U und aus dem U in die Stadt hinein. Es macht spürbar, wie viel Strecke und Zeit der Student der TU Dortmund, Jahrgang 1995, investiert, wie viel Mühe er auf sich genommen, Türme bestiegen, Hausdächer ausfindig er gemacht hat, um seine atmosphärischen Ansichten zu regelrechten Standortbestimmungen zu verdichten. Im langwierigen Transformationsprozess von der Industriestadt zum Dienstleistungs-, Forschungs- und Kulturstandort.
Lukas Höhler: Ein Haus in der Straßenlandschaft. Das Dortmunder U. Foto-Essay, 80 Seiten, Verlag Kettler, 28 Euro