Nein, ein allgemeingültiges Handbuch für die Arbeit am Musiktheater in Corona-Zeiten ist es nicht geworden. Dafür ist die Situation von Stadt zu Stadt aus Sicht von Dortmunds Opernintendant Heribert Germeshausen dann doch zu unterschiedlich. Eher ist es ein Dokument der Krisenbewältigung geworden, das die Oper Dortmund in der Reihe »Thurnauer Schriften« des Forschungsinstituts für Musiktheater an der Universität Bayreuth nun herausgegeben hat.
Darin finden sich Texte von Mitarbeiter*innen des Hauses sowie dem Composer in Residence Thierry Tidrow, von Hausregisseur Nikolaus Habjan und Ensemblemitgliedern der Jungen Oper, die sich alle um ästhetische und kulturpolitische Strategien im Umgang mit den Lockdown-Bedingungen im Frühjahr und Sommers 2020 drehen. Ein Band, der den Vergleich mit anderen Strategien an vergleichbaren Häusern möglich macht. Und ein lebendiger Bericht, der weitestgehend parallel zu den Ereignissen entstand – als Grundlage, um eines Tages zurückschauen zu können auf diese denkwürdige (Bühnen-)Zeit.
»Oper 2020 – Eine Dokumentation aus der Oper Dortmund«, Thurnauer Schriften, Band 43, Verlag Königshausen & Neumann, 22 Euro