»Blick zurück nach vorn« – unter diesem Motto steht die Ausstellungsreihe »Hellweg Konkret II«. Nach der ersten Ausgabe von 2014 bis 2016 widmen sich erneut acht Institutionen der Konkreten Kunst, die in der Hellweg-Region und in Arnsberg entstanden ist. Ausgehend von der Frage nach den Wurzeln konkret-konstruktiver Skulptur in Nordrhein-Westfalen zeigt die Carlernst Kürten-Stiftung Bildhauerei und Zeichnungen von Ernst Hermanns (1914-2000) in den früheren Atelier- und Wohnräumen des Bildhauers Carlernst Kürten in Unna.
Ernst Hermanns hat sich in seinen Arbeiten immer wieder mit dem Raum als Bestandteil der Plastik beschäftigt. Er wurde in Münster geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und gründete 1948 mit Heinrich Siepmann die avantgardistische Gruppe »junger westen«. Ab 1950 erschuf er abstrakte Skulpturen, ab den 1960er Jahren konzentrierte sich seine Formensprache auf elementarste geometrische Körper wie Kugel, Zylinder und Kreis. Seine plastischen Kompositionen wurden zunehmend reduzierter in ihrer Darstellung und thematisierten die Darstellung von Raum und Zeit. Von 1976 bis 1980 lehrte Ernst Hermanns an der Kunstakademie Münster, 1985 zeigte das dortige Landesmuseum eine große Einzelausstellung seines Werkes. 1987 nahm er an den Skulptur.Projekten Münster teil.
Die aktuelle Ausstellung wurde von Prof. Dr. Erich Franz kuratiert und zeigt einen Überblick über Hermanns Lebenswerk – mit selten gezeigten Zeichnungen aus den 1950er Jahren, frühen Bronzearbeiten und den später entstandenen, reduzierten Plastiken aus Edelstahl. Die Exponate stammen von einem privaten Leihgeber und dem Museum DKM in Duisburg. Die Ausstellungsreihe »Hellweg Konkret II« wird ab Februar 2021 fortgesetzt, dann zeigt das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm Werke der Kölner Künstlerin Rita Rohlfing.
bis 10. Januar 2021