Das Setting könnte schöner kaum sein: Kempen Klassik heißt die Reihe, die regelmäßig das Franziskanerkloster und die dazugehörige Paterskirche mit ihrer wunderbaren Akustik in einen Konzertsaal verwandelt. In diesem Herbst etwa mit einem Cello-Gipfel, zu dem gleich sechs Violoncelli zusammenkommen, oder dem Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam und Noa Wildschut an der Violine.
Auf dem Programm steht außerdem ein Konzert mit Dorothee Oberlinger, die natürlich vor allem für ihren bravourösen »Gesang« gefeiert wird, den sie ihrer Blockflöte bei Kompositionen aus dem Barock entlockt. Doch Oberlinger sucht von jeher immer die neue Herausforderung. Und so arbeitet sie intensiv auch mit zeitgenössischen Komponisten wie Dorothée Hahne zusammen. Sie hat für Oberlinger einen Zyklus geschrieben, der an einen Gesang der Äbtissin, Mystikerin und Komponistin Hildegard von Bingen anknüpft. Doch das ist nicht der einzige musikalische Zeitsprung, mit dem Oberlinger zusammen mit dem Ensemble l’arte del mondo am 16. November verblüffen will: Hinzu kommen Vivaldi-Concerti sowie gar ein Opus für Steinzeitflöten, Blockflöte und Streicher, das Willy Merz für Oberlinger geschrieben hat.