Angefangen hat alles mit nur einer kleinen Halle auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein. Seitdem hat sich die contemporary art ruhr (C.A.R.) zu einer der größten Kunstmessen im Ruhrgebiet entwickelt. Seit 2006 haben 4000 internationale Aussteller*innen an den Messen teilgenommen, die zweimal jährlich in Essen stattfinden – als Medienkunstmesse im Frühjahr und als innovative Art Fair für zeitgenössische Kunst im Herbst. Beide eint das offene und lichte Ausstellungskonzept des »open space« ohne Barrieren und die klassischen, beengten Messekojen. So soll die Kommunikation zwischen Besucher*innen, Künstler*innen und Aussteller*innen gefördert werden, um Gespräche zu führen, sich inspirieren zu lassen oder aber Kunst zu kaufen.
Fotografie in vielen Facetten
Vier Hallen bieten in diesem Jahr Raum für die C.A.R., genug Platz für die Präsentation von Galerien für Gegenwartskunst, renommierte Kunstprojekte, Verlage und Institutionen, Performances und Workshops, dem C.A.R. Pop-up Market Place und den limitierten Förderflächen für ausgewählte Talente. Wie schon im vergangenen Jahr legt die Photo/Media Art Fair auch dieses Mal ihren Schwerpunkt auf die Fotografie, mit Blick auf aktuelle Tendenzen und neue Technologien. Klassische Fotografie, Installationen, Lichtkunst sind ebenso zu sehen wie 3D-Druck und Virtual-Reality-Kunst.
Kühle Pools von Natalie Christensen
Das Fotolabor und gleichzeitiger Galeriedienstleister WhiteWall zeigt erstmals eine große Ausstellung zum Thema Fotokunst. Einige Aussteller sind zum ersten Mal dabei. Etwa die Berliner Galerie Minimal, die sich der Minimalen Fotografie verschrieben hat und acht Fotograf*innen aus ihrem Programm präsentiert, darunter Natalie Christensen mit ihren reduziert-kühlen Pool-Fotos. Die FreshEggsGallery aus Schwerin zeigt in einer Solo-Show Claudia Weingarts Fotoserie „ACE OF RACE. Racing is life. The rest is waiting“. Die Würzburger Galerie Professorium kommt mit zeitgenössischer Fotokunst und 3D-gedruckten Plastiken von Eberhard Fiebig nach Essen. Ebenso mit dabei ist die Ufofabrik Contemporary Art Gallery aus Padua (Italien) und die Bochumer Galerie KunstArt, die unter anderem Videokunst aus Rumänien präsentiert.
Preisgekrönte Fotobücher
Eine Sonderausstellung stellt die Preisträger*innen des Deutschen Fotobuchpreises der Hochschule für Medien sowie eine Auswahl der Shortlist vor. Die Macher*innen des Gelsenkirchener Places_Virtual Reality Festivals zeigen Beispiele spannender VR-Kunst. Über die Jahre hat sich die C.A.R. immer mehr als Talentshow für Nachwuchs-Künstler*innen etabliert. Diesmal sind Videoinstallationen von Studierenden und den Dozent*innen der Muthesius Kunsthochschule Kiel zu sehen. Auf den Förderflächen der C.A.R.-Talente präsentieren unter anderem Stefanie Herr ihre Fotoserie »Chef d’oeufr« und Olga Drachuk-Meyer ihre Performance »The Trial of Liberation – 1«, die sich mit der utopischen Vorstellung einer vollkommenen Freiheit und die Unmöglichkeit, diese zu erreichen, beschäftigt. Parallel dazu finden Sonderausstellungen, die C.A.R. Video-Lounge und ein Rahmenprogramm mit Workshops und Performances statt.
6. bis 8. März 2020