Aufgeben gibt’s nicht. Schon gar nicht fürs Haldern Pop. Gerade so, wie es sich für dieses seltsame, liebenswerte, kultige Festival gehört, dem seit Jahren die Herzen gefühlt aller Menschen zufliegen, die eine Schwäche für Indie Rock und Indie Pop abseits der Massenpfade haben. Die ein Herz haben für jene Musiker*innen, die auf dem Sprung sind. Mando Diao, Idles, Muse, Franz Ferdinand, Mumford & Sons, Travis, Editors – sie alle waren schon da, ehe alle sie kannten und sie mitunter zu Ikonen der Szene wurden.
Aufgrund der Pandemie wird es in diesem Jahr natürlich kein großes Spiegelzelt geben. Ein paar Tausend Menschen vor der Bühne mit laut aufspielenden Headlinern sind nun mal nicht drin. Aber genau für derlei Fälle ist das Haldern Pop ja auch gemacht: So sieht es das aktuelle Konzept vor, dass die Konzerte an besonderen Orten in Haldern stattfinden – in der örtlichen Kirche, auf dem Marktplatz und an Stellen, die noch kurzfristig bekannt gegeben werden. Das bedeutet: Nicht nur mit den Menschen. Sondern mitten unter den Menschen. »Weil hier im Ort eben seit Beginn an alle dazugehören und diese Gemeinschaft dieses Festival immer ausgemacht hat«, wie Veranstalter Stefan Reichmann sagt, eher er hinterherschiebt: »Ein Festival ist eben immer auch Mannschaftssport!« Es wird pro Festivaltag drei große Besuchergruppen geben, in denen sich jeweils 100 Menschen zusammentun. Die einen fahren mit dem Fahrrad eine Bühnen-Route ab. Die anderen erwandern sich die Musik quer durch die Stadt. Die dritte schließlich bevölkert den weiträumigen Marktplatz.
Der Ursprung dieser charmanten Überlegungen: »Wir haben uns angesichts der aktuellen Situation gefragt, was so ein Festival im ursprünglichen Sinne ausmacht«, sagt Reichmann. Schnell sei in den Köpfen der Organisierenden das Kopf- und Erinnerungskino angesprungen an frühere Zeiten im Jugendlager, auf Zeltplätzen mit Nutella und Ketchup und Ravioli und vor allem: Kumpels drumherum. Der Gruppe. Der Gang. Der Clique. Zeiten also, in denen das Miteinander und das Miteinander-Erleben wichtiger war als all das, was drumherum war und was man dann schlussendlich tatsächlich erlebte. Und deshalb werde auch Haldern 2021 sicherlich besonders. »Die Künstlerinnen und Künstler, mit denen wir sprechen und planen, sind jedenfalls durchweg begeistert.« Begeistert von der Lebendigkeit in einer Zeit, in der Musik und Festivals zuletzt eigentlich eher nicht so lebendig waren, wie sie es sein sollten. Gute Aussichten für den Sommer.
12. bis 14. August 2021
Die genaue Besetzung wird kurzfristig bekannt gegeben unter: http://haldernpop.com