Geb. 12. April 1952 in Bruckmühl bei München Studium der Kunstgeschichte und der Bayerischen Geschichte in München Direktor der Kunsthalle in Emden und Ausstellungsleiter am Folkwang Museum Essen zuletzt Direktor des Museums Schloss Morsbroich in Leverkusen nunmehr Direktor des Von der Heydt-Museums im Wuppertal
WELCHES KUNSTWERK, GLEICH WELCHEN GENRES, HAT IN IHNEN DIE STÄRKSTE EMOTION AUSGELÖST?
Es sind eigentlich zwei Kunstwerke, die sich ergänzen: Grünewalds Isenheimer Altar (in Colmar) und Holbeins Toter Christus (in Basel). Das eine Werk, weil es die Qual des Sterbens in so unglaublicher Drastik zeigt, das andere, weil es kein Bild gibt, das das Gefühl des Totseins schrecklicher vermitteln könnte.
WENN SIE V ON IHREM EIGENEN HAUS AB SEHEN, IN WELCHEM MUSEUM IN NRW WÜRDEN SIE GERN DIE NACHT VERBRINGEN?
In einer gut sortierten Bahnhofsbuchhandlung.
EIN SPONSOR ÜBERLÄSST IHNEN EINE MILLION URO. WIE VERWENDEN SIE DAS GELD?
Für eine Super-Ausstellung.
WENN SIE NICHT MUSEUMSDIREKTOR WÄREN, WER ODER WAS HÄTTEN SIE SONST SEIN MÖGEN?
Nichts anderes.
WAS WÄRE FÜR SIE DAS GRÖSSTE UNGLÜCK?
Zu sterben, ohne richtig gelebt zu haben.
WELCHES BAUWERK IN NRW MÖGEN SIE AM LIEBSTEN?
Die Wuppertaler Schwebebahn, weil sie Zuverlässigkeit, Ökologie und Eleganz auf unnachahmliche Weise in sich vereint.
WOMIT BEGINNEN SIE GEWÖHNLICH IHREN TAG?
Mit dem ersten Espresso und einer Zeitung.
WAS KOMMT IHNEN IN DEN SINN, WENN SIE DAS WORT »PUBLIKUMSRENNER« HÖREN?
Harte Arbeit, gute Qualität, gelungenes Marketing, Glück, Freude.
DIE AM HÄUFIGSTEN VORKOMMENDE BERUFSKRANKHEIT IN IHRER PROFESSION?
Zu wenig Zeit zu haben, um Kunstwerke wirklich zu betrachten.
VON WELCHEM GROSSEN MALER WÜRDEN SIE SICH AM LIEBSTEN PORTRÄTIEREN LASSEN?
Von Lucian Freud, weil ich durch ihn mehr über mich selbst erfahren würde.
WENN SIE DIE WAHL HÄTTEN, WÄREN SIE LIEBER FAUST ODER MEPHISTO?
Alles, bloß nicht Gretchen.
NENNEN SIE EIN BILD GEGEN SCHLECHTE LAUNE.
Die Kunst des Rokoko mit ihren galanten und erotisch-geistreichen Szenen.