1946 geboren; Fernmeldehandwerkerlehre; Begabtensonderprüfung; Studium der Erziehungswissenschaften und Psychologie in Dortmund und Münster (Diplom/Promotion); Wissenschaftl. Mitarbeiter an der Universität Dortmund (Psychologie); 1985–1988 Landtagsabgeordneter NRW / Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion; 1988–1998 Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (zugleich Vertreter der Bundesregierung in nationalen und internationalen Gremien); 1998–2006 Präsident der International University Bremen (IUB); seit 2006 Präsident der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen.
WELCHES KUNSTWERK, GLEICH WELCHEN GENRES, HAT IN IHNEN DIE STÄRKSTE EMOTION AUSGELÖST?
Ich bin nicht sicher, ob das 1965 in Köln aufgeführte Stück von Peter Weiss »Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen« über den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess meine stärksten Emotionen ausgelöst hat, jedenfalls wirkt es für mich bis heute nach.
WENN SIE VON IHREM EIGENEN HAUS ABSEHEN, IN WELCHEM HAUS DER KULTUR (KIRCHE, BIBLIOTHEK, MUSEUM ETC.) WÜRDEN SIE GERN DIE NACHT VERBRINGEN?
Im Dominikanerkloster Santa Maria da Vitória in Batalha wegen seines wunderschönen Kreuzgangs und der unendlichen schlichten Höhe seines gotischen Kirchenschiffes. Im Karnak-Tempel von Luxor wegen der Bescheidenheit, die einen dort überkommt. In der Alhambra in Granada wegen ihrer stimmungsvollen Ästhetik als Gesamtkunstwerk und Symbol einer imposanten Historie. Im British Museum wegen seiner unerschöpflichen Fülle und Differenziertheit von Zeugnissen menschlicher Kultur. Usf.
UNVERHOFFT BEKOMMEN SIE ZUSÄTZLICH EINE MILLION EURO. WIE VERWENDEN SIE DAS GELD?
Ich würde damit den Kapitalstock der Kunststiftung erhöhen, um aus dessen Rendite dauerhaft Künstlerinnen und Künstler fördern zu können.
WENN SIE NICHT PRÄSIDENT DER KUNSTSTIFTUNG WÄREN, WER ODER WAS HÄTTEN SIE SONST SEIN MÖGEN?
… mich auf den Spuren großer Weltreisender (z.B. Alexander von Humboldts) bewegen.
WAS WÄRE FÜR SIE DAS GRÖSSTE UNGLÜCK?
Meinen Kopf nicht mehr gebrauchen zu können. / Enge Vertraute zu verlieren.
WELCHES BAUWERK IN NRW MÖGEN SIE AM LIEBSTEN?
Den Xantener Dom. Er stellt für mich neben seinen architektur- und kunsthistorischen Merkmalen die beeindruckendste Landmarke des Niederrheins dar.
WOMIT BEGINNEN SIE GEWÖHNLICH IHREN TAG?
Kaffeetrinken und 30 Minuten surfen bei onlinenewspapers.com und perlentaucher.de.
WAS KOMMT IHNEN IN DEN SINN, WENN SIE DAS WORT »PUBLIKUMSRENNER« HÖREN?
Die Neugier auf das »Warum?«.
DIE AM HÄUFIGSTEN VORKOMMENDE BERUFSKRANKHEIT IN IHRER PROFESSION?
Ich kann mir kaum etwas vorstellen, was in meiner gegenwärtigen Position krank machen könnte.
VON WELCHEM GROSSEN MALER ODER FOTOGRAFEN WÜRDEN SIE SICH AM LIEBSTEN PORTRÄTIEREN LASSEN?
… am liebsten von keinem.
WENN SIE DIE WAHL HÄTTEN, WÄREN SIE LIEBER FAUST ODER MEPHISTO?
Ich möchte nie nur ein- oder zweiseitig sein.
NENNEN SIE EIN BILD GEGEN SCHLECHTE LAUNE.
»Landschaft (Orange)« von Karin Kahlhofer (Köln), gemalt 1998.