Wie aufgebahrt liegt es auf seinem grauen Sockel. Betrachten allein reicht nicht, das Menschenbild aus Fiberglas will berührt werden. Dann wechselt der Körper die Farbe, auf der Oberfläche zeichnen sich Wärmebilder ab, wie Wetterkarten. Denn Mariechen Danz hat ihre Skulptur mit mehreren Schichten thermoaktiver Farbe überzogen.
Zu den Ruhrfestspielen zieht die 1980 in Dublin geborene, lange schon in Berlin lebende Künstlerin jetzt mit einer großen Einzelausstellung in die Kunsthalle Recklinghausen ein. Neben dem gespenstisch schillernden Menschenbild zeigt sie dort Zeichnungen, Objekte, Performances, Kostüme… Immer wieder kreist Danz in diesen Werken um den Körper, erforscht die Gegenwart und Geschichte seiner Darstellungsformen. Dabei setzt sie Empathie und Neugier an die Stelle vernünftiger Erklärungsmodelle. Für die Kunsthalle Recklinghausen hat Danz Räume entworfen, in denen sie ihre Arbeiten bühnenhaft inszeniert und gleichzeitig die Architektur des Hauses verwandelt und öffnet.
2. Mai bis 29. August 2021, Kunsthalle Recklinghausen
(Einige Ausstellungsstücke können wegen der Corona-Bestimmungen weiterhin nur eingeschränkt erlebt werden)