Eine Lesung über Kunst. Über Caspar David Friedrich. Eben dort, wo auch seine Werke zu finden sind. Es sind Veranstaltungen wie diese, die im Programm der lit.Ruhr Freude machen. Weil sie Bezug aufs Revier nehmen. Und etwa Florian Illies nach Essen bringen, der im Folkwang-Museum aus seinem Buch »Zauber der Stille« liest – und am 21. Oktober von den Bildern des großen romantischen Malers erzählt.
Große Namen wie Friedenspreisträger Navid Kermani, Judith Hermann oder Daniel Kehlmann gehören traditionell zum Programm des Lesefestivals in Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen. Aber auch interessante Begegnungen: Da trifft mit Andrej Kurkow etwa einer der wichtigsten ukrainischen Autoren auf die ehemalige Russlandkorrespondentin Sonia Mikich, um mit ihr nicht nur über seinen Historienkrimi »Samson und das gestohlene Herz« zu sprechen, sondern auch über den russischen Angriffskrieg, das Schreiben in Kriegszeiten und die Kraft der Literatur (18. Oktober, Zeche Zollverein).
Der Autor Philipp Oehmke (»Schönwald«) spricht mit Campino, Frontmann der Toten Hosen, über große Emotionen, die Familiengeschichten bisweilen bereithalten können (20. Oktober, Zeche Zollverein). Die aktuelle Metropolenschreiberin Ruhr, Nora Bossong, wagt eine Art Standortbestimmung – und trifft am 21. Oktober in Essen auf ihre Vorgänger, den Historiker Per Leo (»Noch nicht mehr: die Zeit des Ruhrgebiets«) und den Philosophen Wolfram Eilenberger (»Das Ruhrgebiet. Versuch einer Liebeserklärung«). Im Kinderprogramm, der lit.kid.ruhr, stehen außerdem Rufus Beck, Max Mutzke, und auch die Schauspieler des neuen »Die drei ???«-Kinofilms Julius Weckauf, Nevio Wendt und Levi Brandl im Programm.
Buch-Highlights in Köln
Zeitgleich findet in Köln ein Spezial der lit.Cologne statt, in dem Buch-Highlights des Herbstes vorgestellt werden. Da wäre etwa der neue Roman »Muna oder die Hälfe des Lebens« von Terézia Mora, in dem die Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises von Liebe und Abhängigkeit erzählt (18. Oktober, WDR-Funkhaus) oder Robert Seethaler, der am 19. Oktober im WDR-Funkhaus in seinem neuen Buch »Das Café ohne Namen« von Menschen im Wien der 60er Jahre und von ihren Geschichten 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet.
Für und über ihre gemeinsame Tochter haben Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay die »Anouk«-Reihe geschrieben, aus der sie am 3. Oktober im Comedia Theater Geschichten über Freundschaft lesen, während Illustratorin Joëlle Tourlonias dazu live zeichnet. Zum Schluss trifft die isländische Premierministerin Katrin Jakobsdóttir am 3. November in der Kölner Stadthalle auf einen der bekanntesten Kriminalautoren ihres Landes: Ragnar Jónasson stellt einen Krimi vor, der den Ort des Verbrechens gleich im Namen trägt: »Reykjavík«.
lit.Cologne: bis Anfang November, litcologne.de
lit.Ruhr: 17. bis 22. Oktober, lit.ruhr