Es gibt Ausstellungen, die werden mit jedem Tag aktueller. Leider, muss man sagen. Denn das »Zerbrechliche Paradies« im Gasometer Oberhausen erzählt auch von Klimazerstörung und fortschreitenden ökologischen Krisen. Zugleich zelebriert sie geradezu die Schönheit unseres Planeten – und das um fast ein ganzes Jahr länger, als zunächst gedacht. Auf drei Etagen ist nun bis zum 26. November 2023 eine Tour mit Fotografien, Filmen und Exponaten zu erleben, die in die bewegte Klimageschichte der Erde, aber auch durch Eis- und Wüstenwelten, hinauf auf Berge und hinab in Ozeane führt. Auf einer virtuellen Reise geht es einmal quer durch das Regenwald-Gebiet Tumucumaque im Nordosten Brasiliens. Fotos von Flutkatastrophen, Elfenbeinhandel und halb verhungerten Eisbären machen deutlich, wie zerstörerisch der Einfluss des Menschen auf die fragilen Strukturen der Natur ist. Hinzu kommen aktuelle wissenschaftliche Analysen: Auf 20 beleuchteten Globen zeigt etwa das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Satellitendaten zur geologischen Veränderung der Erde. Hinzu kommen Hologramme von Wissenschaftlern, die über den Klimawandel sprechen.
Ausgestellt sind außerdem Fossilien wie Dinosauriereier oder das Skelett eines rund 180 Millionen Jahre alten Krokodils. Über allem schwebt eine 20 Meter große Skulptur der Erde unter der Kuppel der ehemaligen Industrieanlage. Und damit hoch oben in der höchsten Ausstellungshalle Europas.