Es sind nicht die einfachsten Zeiten für Bühnenkünstler*innen, durch die Corona-Pandemie sind sie zu einer »gefährdeten Spezies« geworden. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Ideen – etwa die Einrichtung eines »Kulturschutzgebietes«. Mit diesem Konzept reagiert das ComedyArts Festival in Moers auf die Situation und schafft einen Raum, der den Corona-Schutzbestimmungen entspricht. Statt an vier Tagen voller Kleinkunst, Comedy und Akrobatik findet das Festival in diesem Jahr nur am 20. September statt.
Im »Kulturschutzgebiet« in der ENNI-Eventhalle haben die Veranstalter*innen drei »Biotope« eingerichtet, in denen drei Programmblöcke von jeweils eineinhalb Stunden Länge auf die Bühne gebracht werden. Der »Biotop 1« (15-16:30 Uhr) hat das Motto »Nachmittags in freier Wildbahn« und zeigt Beatboxer Kevin O’Neal, humorvolles Physical Theatre der »men in back company«, den sehbehinderten Stand-Upper Timur Turga und David Werker. »Geschützte Arten der Dämmerung« gibt es im »Biotop 2« (17:45-19:15 Uhr) mit u.a. der Kabarettistin Anny Hartmann, dem Musikduo Mackefisch und Tan Caglar. Das »Biotop 3« (20:30-22:10 Uhr) beschließt den Abend mit »Nachtaktiv im Rampenlicht« – mit dabei sind u.a. die internationale Comedienne Tamika Campell, der Bochumer Stand-Upper Hennes Bender, das Akrobatikduo Juri & Jago, der Musikcomedian Thomas Nicolai und die schwäbische »Pflägekraft« Sybille Bullatschek.
Nach jeder Pause gibt es einen Neustart: Die Künstler*innen auf der Bühne wechseln, das Publikum ist ein anderes, die Hallenluft wird ausgetauscht und das Interieur desinfiziert. Für jene, die auf der heimischen Couch geblieben sind, wird das Live-Programm über die Webseite des Festivals gestreamt.
20. September 2020, www.comedyarts.de