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Auf dem Weg der Wörter

Wie klein diese Handschriften sind. Winzige Wörter nebeneinander, untereinander, dazwischengequetscht, durchgestrichen, neu geschrieben. Jede noch so kleine Stelle des Papiers ist ausgefüllt. Lesbar sind sie kaum, vielleicht mal ein einzelnes Wort, ein kurzer Satz. Für Annette von Droste-Hülshoff waren Worte wie Papier kostbar. »Ich kann es nicht aushalten, wenn ich auf einem Papier eine weiße Stelle sehe«, soll die Dichterin (1797-1848) gesagt haben. Ihre Handschriften aus dem Meersburger Nachlass, 1500 Seiten, darunter Reinschriften, aber auch Entwürfe von Gedichten, Notizen, Briefe, Quittungen, wurden im Westfälischen Literaturarchiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe digitalisiert. Dieser Nachlass der großen deutschen Dichterin gilt als einer der wichtigsten literarischen Nachlässe Westfalens. Im Center for Literature auf der Burg Hülshoff setzen Künstlerinnen jetzt einige dieser Droste-Handschriften performativ und intermedial in Szene. Die Ausstellung »Droste Digital. Handschriften – Räume – Installationen« will Leben und Schaffen der Droste stärker in den Mittelpunkt rücken, in die Gegenwart holen und damit zugänglicher machen. Ein kleines, feines Schiller-Zitat, das Annette von Droste-Hülshoff in ein Fenster im Haupthaus kratzte, war bislang tatsächlich der einzige sichtbare Nachweis ihrer literarischen Arbeit auf der Burg. Ansonsten prägen die Eindrücke in der Dauerausstellung vor allem eine überbordende Fülle an Dingen mit Geschichte: bepolsterte Stühle, große Schreibtische, die Ahnengalerie, edles…