Der Hannoveraner, Jahrgang 1966, war Mitglied im Knabenchor Hannover und bei Hannover 96. Er studierte Viola bei Prof. Jürgen Kussmaul in Düsseldorf, war Mitglied im Jugendorchester der Europäischen Union (EUYO), im Orchester der Bühnen Krefeld-Mönchengladbach und im Rheinischen Kammerorchester. Nach einem Journalistikstudium in Hannover arbeitete er fürZeitungen und Rundfunkaerb bisnstalten. Er tritt als Moderator und Conférencier bei Kulturveranstaltungen auf, vom Choreografenwettbew zur EU-Gala der Landesregierung. Von 1994 bis 2006 war Becker Intendant der Niedersächsischen Musiktage. Ab September 2007 leitet er in dieser Position die Tonhalle Düsseldorf und die Düsseldorfer Symphoniker. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.
WELCHES KUNSTWERK, GLEICH WELCHEN GENRES, HAT IN IHNEN DIE STÄRKSTE EMOTION AUSGELÖST?
Ein Klavierabend von Radu Lupu. Weil ich wusste, dass dieses Paradies am nächsten Morgen Vergangenheit wäre. Alternativ das Halbfinale Portugal / Frankreich bei der EM 2000. Da wurde mit heiligem Ernst Kunst gemacht.
WENN SIE VON IHREM EIGENEN HAUS BZW. IHRER INSTITUTION ABSEHEN, IN WELCHEM GEBÄUDE DER KULTUR WÜRDEN SIE GERN DIE NACHT VERBRINGEN?
Im WDR in Köln. Weil die einen Paternoster haben (Weiterfahrt ungefährlich) und der Bismarck-Saal eine der wenigen nachvollziehbaren Begründungen dafür ist, dass in Köln die 50er Jahre unter Denkmalschutz stehen.
EIN SPONSOR ÜBERLÄSST IHNEN EINE MILLION EURO. WIE VERWENDEN SIE DAS GELD?
Ich eröffne ein Restaurant in der Tonhalle, baue eine Tiefgarage unter den Ehrenhof und verlängere den Rheinufertunnel bis zum Flughafen. Da reicht eine Million nicht? Dann überziehen wir …
WENN SIE NICHT WÄREN, WAS SIE SIND, WER ODER WAS HÄTTEN SIE SONST SEIN MÖGEN?
Fußballer oder Dirigent (Beckenbauer?)
WAS WÄRE FÜR SIE DAS GRÖSSTE UNGLÜCK?
Neben allen Kriegen und Katastrophen der Tod von Menschen, die jünger sind als ich selbst.
WELCHES BAUWERK IN NRW MÖGEN SIE AM LIEBSTEN?
Trotz des architektonisch gruseligen Umfelds: den Kölner Dom. »Im Dom, da steht ein Bildnis auf goldenem Leder gemalt«, das Heinrich Heine und Robert Schumann in der »Dichterliebe« verewigt haben. Ich sitze gerne in Ruhe davor.
WOMIT BEGINNEN SIE GEWÖHNLICH IHREN TAG?
Mit einer Flasche Milch für Miya und drei Küssen für die drei Damen.
WAS KOMMT IHNEN IN DEN SINN, WENN SIE DAS WORT »PUBLIKUMSRENNER« HÖREN?
Emil Zatopek
DIE AM HÄUFIGSTEN VORKOMMENDE BERUFSKRANKHEIT IN IHRER PROFESSION?
Eitelkeit
VON WELCHEM GROSSEN MALER ODER FOTOGRAFEN HÄTTEN ODER WÜRDEN SIE SICH AM LIEBSTEN PORTRÄTIEREN LASSEN?
Thomas Struth. Weil er es schafft, eine zufällige Szene haargenau zu arrangieren.
WENN SIE DIE WAHL HÄTTEN, WÄREN SIE LIEBER FAUST ODER MEPHISTO?
Faust. Ich hätte wenigstens die Chance, menschlich zu bleiben.
NENNEN SIE EIN BILD GEGEN SCHLECHTE LAUNE.
Nennen Sie mir einen stolzen Vater, der jetzt nicht sagt: Jedes Bild meiner Kinder – mit ihnen oder von ihnen.