Das 34. Düsseldorf Festival! lockt mit rund 40 Veranstaltungen und macht spektakuläre Orte zur Bühne. Vom 11. bis 30. September kann man Theater, Musik, Neuen Zirkus und Tanz erleben.
Das Kulturerlebnis beginnt im Foyer. Auch nach den Performances wird der Eingangsbereich des Theaterzeltes am Burgplatz zur atmosphärischen Lounge. Hier pulsiert das Epizentrum des Düsseldorf Festivals. In diesem Herbst lädt es mit der 34. Ausgabe ans Rheinufer und traditionsgemäß an manch einen ungewöhnlichen Ort, der zur Bühne wird.
Elf Produktionen mit Tanz, Neuem Zirkus, Musik und Theater aus aller Welt haben die Festivalleiter*innen Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen ausgewählt. Plus rund 30 regionale Entdeckungen, darunter Konzerte mit klassischer Musik, Jazz-Spielarten, Soul, Hip-Hop, Techno, experimenteller Musik, Electro, Dub und Reggae.
Zum Auftakt vom Feinsten: In St. Andreas führen Chor und Orchester der barocken Klosterkirche in der Altstadt das Mozart-Requiem auf. Überhaupt, in den Gotteshäusern der City brummt es. In der Neanderkirche konfrontiert das Ensemble Reflektor die Folksongs der afroamerikanischen Komponistin Florence Price mit Werken von Carl Philipp Emanuel Bach. Dort tritt auch das Ensemble Continuum auf. Die Spezialisten für musikalische Arrangements barocker und zeitgenössischer Werke interpretieren Solostücke von Johann Sebastian Bach in ihrem Projekt »Trans_Script«.
Spitzenensemble der Neuen Musik
Als akustisches Glanzlicht im Festivalprogramm leuchtet das Klangforum Wien auf, ein Spitzenensemble der Neuen Musik. Die Formation kommt mit »11.000 Saiten« zur Deutschlandpremiere in die Messe Düsseldorf. Georg Friedrich Haas, der als »Bruckner des 21. Jahrhunderts« gilt, hat diese Komposition für das Ensemble und eine monumentale Installation von 50 Klavieren geschrieben. Die Instrumente sind jeweils mikrotonal, im Hundertstel-Tonabstand gestimmt. Das Publikum befindet sich im Zentrum der kreisförmig angeordneten Instrumente.
Die Auswahl der Tanzproduktionen im Theaterzelt ist erlesen. Da wäre der israelisch-britische Starchoreograf Hofesh Shechter mit der kritischen Ode an seine Wahlheimat »From England with Love«. Seine Nachwuchskompanie Shechter II geißelt die Brexiteers. Auf eine Reise nach Lateinamerika entführt die Eva Duda Dance Company aus Budapest, die ein visionäres Porträt der mexikanischen Malerin Frida Kahlo zeichnet. Eine Überraschung ist die Einladung der französischen Tanztheater-Ikone Maguy Marin mit »May B«. Diese Arbeit von 1981 ließ seinerzeit in der Düsseldorfer Oper reihenweise Zuschauer*innen türenknallend das Weite suchen. Sie zeigt ein Panoptikum schmutziger, unansehnlicher Wesen, die umherschlurfen und ihren menschlichen Bedürfnissen hemmungslos nachgehen.