Tanz, Neuer Zirkus, Theater und Musik – das Düsseldorf Festival spannt ein großes Zelt auf, unter dem sich etliche Spielarten der Performing Arts entfalten können.
Schon der Auftakt im Theaterzelt am Burgplatz hat das Zeug, das Publikum zu elektrisieren: Frida Kahlo, Ikone der modernen Malerei und des Feminismus, steht am 11. September im Mittelpunkt einer Inszenierung der Eva Duda Dance Company aus Budapest. »Frida«, in Düsseldorf als Deutschlandpremiere zu erleben, verleiht der surrealistischen Bilderwelt der Künstlerin mit Tanz und Zirkusakrobatik gleichsam choreografische Flügel.
Danach geht es Schlag auf Schlag weiter bei der 34. Ausgabe des Düsseldorf Festivals, das bis zum 30. September über die Bühne geht – neben dem Hauptschauplatz im Theaterzelt haben die beiden Intendant*innen Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen auch kleinere, teils wenig bekannte Locations als Veranstaltungsorte ins Programm eingebunden.
Beckett Beine machen
Mit »Play Dead« vom kanadischen Kollektiv People Watching erwartet das Publikum am 13. September eine weitere Deutschlandpremiere. Akrobatik und schauspielerische Elemente verschmelzen zu einer Show, in der sich Absurdes und Wundersames die Waage halten. Auch der israelische Choreograf Hofesh Shechter und seine Nachwuchs-Kompanie Shechter II bescheren Düsseldorf eine deutsche Uraufführung: »From England with Love« bringt den diskreten Charme der »Englishness« zum Vorschein, spart jedoch die abgründigen Seiten des Brexit-Landes nicht aus. Wer ein Faible für Tanz hat und zugleich Samuel Becketts abgründig-ausweglosen Dramen verfallen ist, sollte sich den 24. oder 25. September im Kalender rot anstreichen: Dann tritt die französische Choreografin Maguy Marin mit ihrer Kompanie im Theaterzelt auf. Marin, eine der herausragenden Vertreterinnen des modernen Tanztheaters, stellt sich in ihrer Inszenierung »May B« der Herausforderung, Becketts »Warten auf Godot« Beine zu machen.
Was kommt dabei heraus, wenn arabische Musik, Soul, Jazz und elektronische Klänge eine Allianz eingehen? Im besten Fall der Sound, der Oum international bekannt gemacht hat. Die marokkanische Sängerin und Songwriterin präsentiert am 15. September ihr neues Album »Dakchi«. Von hier führt eine Verbindungslinie zur Londoner Jazzband Seed, die am 22. September auftritt – die Musik des zehnköpfigen Ensembles wäre undenkbar ohne Afrobeat und den Township-Jazz Südafrikas.
Schon mal davon geträumt, die Schwerkraft zu überwinden? Die australische Kompanie Gravity & other Myths (GOM) macht vor, wie man der Erdanziehung zumindest zeitweise entkommt. Beim Düsseldorf Festival sind die zehn Akrobat*innen mit ihrem Aufstand gegen die Schwerkraft gleich an drei Abenden im Einsatz (19.9., 20.9., 21.9.).