Wie geht es weiter mit dem Essener Literaturviertel, in dessen Mitte das Herz der Straße schlägt: die Buchhandlung Proust? Zum Jahresende könnte der schöne, besondere Laden schließen, weil sich bisher keine Nachfolge fand. Bis dahin ist allerdings noch Zeit – auch für ein Literaturviertelfest zum Welttag des Buches am 27. April. Dann lädt das Team rund um Proust mit dem Recherche-Netzwerk Correctiv und weiteren Partner*innen zu Veranstaltungen in der Akazienallee ein. Mit dabei ist auch die kultur.west-Ape als kleinste Lesebühne NRWs.
Los geht es um 13 Uhr mit Gesprächen im LeseRaum: Huug van’t Hoff hat mit »Elbaufwärts fließt bei Ebbe die Ruhr in die Spree« (Hummelshain Verlag) einen dramatischen, aber auch »brüllend komischen« Roman über einen Mann geschrieben, der eine Wasserleiche findet – die ausgerechnet seine vergessen geglaubte Jugendliebe ist.
»Desinformation und Faktenchecks« beschäftigen ab 14 Uhr Correctiv-Reporter Bastian Schlange. Die Dichterin Lütfiye Güzel liest und spricht ab 15 Uhr über die Kunst und das »sogenannte Leben«, ehe Politiker*innen und Kulturschaffende ab 16 Uhr über die Frage reden, wie es (auch) um die Kultur in Essen und die Stadtentwicklung steht. Das neue Buch »Der AfD-Komplex« wird ab 17 Uhr vorgestellt: Als inhaltlicher Leiter des Correctiv.Verlags hat sich Bastian Schlange darin mit den Kommunikationsstrategien der Partei beschäftigt und seine Recherchen zu den Rechtspopulisten aus den vergangenen acht Jahren gebündelt – bis zum Geheimplan gegen Deutschland, gegen den Hunderttausende Menschen auf die Straße gingen, um für Demokratie und Vielfalt zu demonstrieren.
Zum Abschluss liest ab 19 Uhr der Wuppertaler Autor Hank Zerbolesch aus seinem neuen Roman »Gorbach« (Steidl Verlag). Darin erzählt er von Figuren am Großstadtrand – etwa vom irren Ele, der sich, an seine Wohnung und den Rollstuhl gefesselt, an seine ruhmreiche Vergangenheit als stadtbekannter Kleinkrimineller erinnert. Im Anschluss führt Antje Deistler vom Literaturbüro Ruhr mit Zerbolesch ein Autorengespräch.