Es regt sich immer mehr kulturelles Leben, wenn auch unter besonderen Bedingungen. Viele Kunstmessen fielen bisher pandemie-bedingt aus, die contemporary art ruhr (C.A.R.) und ihre »Innovative Art Fair« sollen aber Ende Oktober in Essen unter klaren Corona-Regeln stattfinden. Wie immer trifft sich die Kunstszene in der spektakulären Industriearchitektur des UNESCO-Welterbes Zollverein. Auf der 14. »Innovative Art Fair« stellen sich Galerien, renommierte Kunstprojekte, Institutionen und ausgewählte Künstler*innen vor. Mit zeitgenössischer und bezahlbarer Kunst aus allen Disziplinen – Skulptur, Malerei, Fotografie, Installationen, Videokunst sowie Zeichnung und Grafik. Das junge, kunstinteressierte Publikum soll davon genauso angesprochen werden wie erfahrene Fachleute oder Kunstsammler*innen.
Erstmals ist die Galerie intershop der Spinnerei Leipzig mit neunzehn Künstler*innen dabei, darunter befinden sich auch Installationen von Louise Walleneit. Seit ihrer Gründung 2011 fördert die Galerie alle Bereiche der Bildenden Kunst mit einem speziell interdisziplinären Verständnis. Die Hamburger Galerie Gudberg Nerger vertritt hingegen nicht nur internationale Künstler*innen aus den Bereichen Malerei, Illustration, Grafik und Fotografie, sondern betreibt auch einen Verlag und einen Think Tank für Kunst- und Designthemen. Bei ihrem ersten Auftritt auf der C.A.R. präsentiert die Galerie Werke von Timo von Eicken, Felix Eckardt, Jill Tegan Doherty, Svenja Maaß, Sarah Kretchmer, Sebastian Cramer und Uwe Lewitzky.
Kunst kennt keine Grenzen
Neu sind in diesem Jahr auch »Paulinas Friends« aus Berlin, die an den Schnittstellen von Kunst, Design und Couture Mode agiert. Unter dem Motto »Kunst kennt keine Grenzen« stehen der experimentelle Umgang mit Herstellungsprozessen, Techniken und Materialien, verbunden mit ethisch-gesellschaftskritischen Aussagen, im Mittelpunkt. Die Essener Galerie Klose, seit 2010 dabei, zeigt einen Querschnitt ihres Programms, die Regensburger Galerie Art Affair prunkt mit der raumgreifenden Malerei von Ralf Koenemann.
»Wie sollte das Museum der Zukunft aussehen?« fragen das NRW-Forum, der Kunstpalast Düsseldorf und das Museum Ulm, die ihre neue, institutionsübergreifende Onlineplattform »Nextmuseum.io« vorstellen. Zudem zeigen sich mit den Ruhr Bühnen und den Ruhr Kunst Museen zwei wichtige Netzwerke des Ruhrgebiets. Die Sonderausstellung »C.A.R. Talente« präsentiert Newcomer*innen wie den Dortmunder Maximilian Mann mit dessen Foto-Essay »Fading Flamingos« über den austrocknenden Urmia-Salzsee im Iran oder das Projekt »INS Auge des Sturms« des Wuppertaler Instituts für Inszenierung von Sabine Reibeholz und Marc von Reth.
Für den sicheren Messebesuch sorgen klare Corona-Regeln. Alle Tickets, die zudem limitiert sind, werden ausschließlich nur nach vorheriger Registrierung vergeben. Time-Slots begrenzen und steuern das Besucheraufkommen. Der luftige Hallenbau, die Einhaltung des Sicherheitsabstands, Bodenmarkierungen und Absperrungen unterstützen diese Regeln. Für kontinuierlichen Luftaustausch und Desinfizierungsmaßnahmen ist ebenfalls gesorgt.
30. Oktober bis 1. November 2020, www.contemporaryartruhr.de