Industriebrachen? Was nach öden Arealen und leerstehenden Fabrikgebäuden klingt, ist in Eindhoven längst zum Hotspot geworden. Zum Beispiel das ehemalige Philips-Werk, das sich in ein Areal mit inspirierenden Shops, Werkstätten und Restaurants verwandelt hat. Im Strijp-S können sich Kinder in Werkstätten ausprobieren, während die Erwachsenen Neues entdecken – in Sachen Design: Was haben Würmer und Käfer mit der Entwicklung von Kleidung oder Schmuck gemeinsam? Ständig werden neue Materialien getestet.
Die Idee: Wer als Designer gerade erst startet, hat hier die Möglichkeit, sich auszuprobieren – mit einem kleinen Shop und einer überschaubaren Miete. Funktioniert die eigene Geschäftsidee und passt der Umsatz, ziehen die Jungunternehmer weiter ins Zentrum von Eindhoven und machen in der Strijp-S Area für einen anderen Platz.
Künstlerische Forschung und Entwicklung ist im MU Artspace angesagt, in dem Innovationen mit einem umfangreichen interdisziplinären Rahmenprogramm präsentiert werden. Das Kunst-Highlight der Stadt ist das international bekannte Van Abbemuseum. Seit einiger Zeit auch im Erweiterungsbau des Architekten Abel Cahen beheimatet, konzentriert sich das renommierte Haus auf moderne und zeitgenössische Kunst. Arbeiten von Picasso, Kandinsky, Lissitzky und Rodin gehören zum Bestand, die Sammlung gilt als eine der wichtigsten auf niederländischem, flämischem und deutschem Gebiet.
Beste Bohnen – und Bananenkuchen
Dabei darf natürlich eines nicht fehlen: guter Kaffee. Im Coffeelab am Hauptbahnhof sind die jungen Betreiber immer auf der Suche nach den besten Bohnen. Dazu gibt’s Reggaemusik, Bananenkuchen und leckere Teesorten: »Wij zijn gek op koffie.«
Stimmt! Empfehlenswert ist auch der Lunch im »Kettelhuis« oder ein Abendessen in der »Kazerne« – mit Blick in die offene Küche mit stilvollem Industriecharme und auf die vielen Kunst- und Designobjekte des Restaurants.
Wer mit dem Hollandrad unterwegs ist – und wer ist das in dieser Stadt nicht? – für den geht es, vorbei an einem charakteristischen Gebäude des Designers Fauksa, eine Rolltreppe abwärts. Unten wartet eine riesige Garage, in der die Eindhovener ihre Räder parken können. Trocken, zentral und kostenlos. Von dort geht es auf den Weg zur Fabrik des Möbel- und Lampendesigerns Eric de Hein, der als Wegbereiter des Upcyclings gilt.
Und dazwischen? Warten Streetart am Straßenrand, Parks und kleine Wälder. Und natürlich einmal im Jahr das Festival »Glow«, das auf einer fünf Kilometer langen Tour Lichtinstallationen internationaler Künstler präsentiert. Und die Fassaden und öffentlichen Plätze der Stadt verändert. Ein knallbunter Tagesabschluss, der zusätzlich Lust macht auf’s Wiederkommen. Laid back – and visit Eindhoven!