Vor 75 Jahren wurde die niederländische Provinz Nord-Brabant von der deutschen Besatzung befreit. Um die Erinnerungen daran lebendig zu halten, hat man die Projektreihe »Brabant Remembers« ins Leben gerufen. In ihr werden Geschichten erzählt, in deren Mittelpunkt Momente stehen, die ein Leben für immer veränderten. Sie sind die Grundlage für ein landesweites Kulturprogramm, zu dem auch die Ausstellung »Stillleven« in der Tilburger LocHal gehört.
Weiß für den Tag, Schwarz für die Nacht
Momente aus der Zeit der Besatzung und des Zweiten Weltkriegs, von denen keine Fotos existieren, sollen in »Stillleven« wieder lebendig werden. 75 Miniatur-Dioramen, die das Studio Rocco Verdult entworfen hat, visualisieren die Schlüsselszenen der gesammelten, teils bedrückenden Erinnerungen wie etwa an die zerstörten Straßen Eindhovens oder an Begegnungen mit den deutschen Besatzern. Die kleinen Szenen sind monochrom gehalten – Weiß für den Tag, Schwarz für die Nacht. Nur die Hauptfiguren der jeweiligen Szene sind farbig und rücken so in den Mittelpunkt der dargestellten Geschichte. Die Darstellungen sind detailliert, reduziert farbig und dennoch so gestaltet, dass sie lebensecht wirken. Eine besondere Ausstellungsarchitektur sorgt dafür, dass die Besucher interessante Perspektiven auf die Modelle haben. Zudem ist der Ausstellungsort an sich sehenswert – er steht für den gelungenen Strukturwandel in Tilburg. Aus einer ehemaligen Industriehalle wurde die modern gestaltete LocHal – eine Mischung aus öffentlichem Bürgertreff, Bibliothek und Raum für Ausstellungen; äußerst verkehrsgünstig in der Nähe des Bahnhofs gelegen. Der Eintritt ist frei.
Bis Mai 2020
www.lochal.nl
»STILLLEVEN« Eindhoven, Studio Rocco Verdult